Projektantrag
“Unterstützung der Universität von Montenegro”
Projekt zur Förderung der internationalen Kooperation, der Entwicklung
und des Lehrplanes
der Universität Montenegro
Projektbeschreibung
1. INDIVIDUELLE FAKULTÄTSPROJEKTE ZUR FÖRDERUNG DER LEHRE
UND FORSCHUNG 2
1.1. UNTERSTÜTZUNG STRUKTURELLER REFORMPROJEKTE AN DEN FAKULTÄTEN:
“UNIVERSITÄT 2000+“ 2
1.2. FÖRDERUNG VON KLEINPROJEKTEN AN DEN FAKULTÄTEN UND INSTITUTEN
3
2. FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES 3
2.1. UNTERSTÜTZUNG DER DISSERTANTEN- UND POSTGRADUIERTENAUSBILDUNG
4
2.2. UNTERSTÜTZUNG VON POSTDIPLOMIERTENSTUDENTEN 4
2.3. SUFYS – SUPPORT FOR YOUNG SCIENTISTS 5
3. FÖRDERUNG DER INTERNATIONALEN ZUSAMMENARBEIT UND ÖFFNUNG
DER UNIVERSITÄT 5
3.1. INFORMATIONS- UND BERATUNGSZENTRUM MIT CLEARING-HOUSE FUNKTION
5
3.2. TEILNAHME AN INTERNATIONALEN TAGUNGEN 6
3.3. SEMINARE, KONFERENZEN UND UNIVERSITÄTSNAHE VERANSTALTUNGEN
6
4. FÖRDERUNG DER INTERNATIONALEN KOMMUNIKATION UND STUDENTISCHER
AKTIVITÄTEN 7
4.1. MULTI-FUNKTIONALES INFORMATIONS- UND INTERNETZENTRUM 7
4.2. FÖRDERUNG AKADEMISCHER MEDIEN-, KOMMUNIKATIONS- UND INFORMATIONSARBEIT
8
4.3. IDEENWETTBEWERB FÜR STUDENTEN 9
I. Hintergrund, Ziele und Rahmenbedingungen des Projekts
Die Universität von Montenegro ist in den letzten Jahren durch die internationalen Sanktionen gegenüber Jugoslawien zunehmend ins Hintertreffen geraten. Zwar gab es keine kriegsbedingten Zerstörungen, und in einigen Bereichen weist die Universität eine beachtenswerte Qualität auf, doch mangelt es generell an internationaler Literatur, modernerer Ausstattung, internationalen Kontakten und Kooperationen, die die Universität von Montenegro in die Lage versetzen würden, den Anschluß an die internationale akademische Entwicklung zu finden.
Gleichzeitig ist die Bereitschaft zur internationalen Zusammenarbeit und das Interesse an der Förderung des internationalen akademischen Austausches größer denn je. Die meisten Fakultäten haben auch die Notwendigkeit progressiver struktureller Reformen für die Erreichung internationaler akademischer Standards erkannt und beabsichtigen diese, trotz des schwerwiegenden Mangels an Ressourcen, in den nächsten Jahren in die Tat umzusetzen.
Angesichts dieser Ausgangslage wurde die Ankunft von WUS - Austria und der Start des Programmes "Unterstützung der Universität Montenegro" (BKA Projekt Nr. 7579/98) beinahe universell begrüßt. Anfängliche Startschwierigkeiten konnten schnell überwunden werden und mittlerweile fanden auch die Zielsetzungen und der kooperative Arbeitsansatz von WUS - Austria breite Zustimmung seitens der Universität, der montenegrinischen Regierung als auch - mittels einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit - der Bevölkerung. Vor diesem Hintergrund konnte WUS - Austria seiner Rolle als "Katalysator" für die Einleitung progressiver Modernisierungsprojekte an der Universität Montenegro zunehmend gerecht werden.
Durch die Implementierung des ersten WUS - Austria Projektes an der Universität Montenegro von Oktober 1998 bis März 1999 wurden auch vertiefte Einsichten in jene Bereiche gewonnen, in denen externe Unterstützung eine kritische Bedingung für die Umsetzung von Modernisierungsmaßnahmen darstellt. Aufbauend auf diesen Erfahrungen wurde das vorliegende Projekt als integriertes Maßnahmenpaket konzipiert, mit dem Ziel die weitere Entwicklung der Universität Montenegro zielgerichtet zu fördern.
Durchführungszeitraum für dieses Projekt ist 1. April 1999
bis 31. September 1999.
II. Geplante Maßnahmen
1. Individuelle Fakultätsprojekte zur Förderung der Lehre und Forschung
1.1. Unterstützung struktureller Reformprojekte an den Fakultäten: “Universität 2000+“
Nach einem “verlorenem Jahrzehnt“ für hochschulpolitische Reformmaßnahmen in Jugoslawien besteht ein breiter Konsens innerhalb der Universität Montenegro über die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen auf allen Ebenen um die Lehre und Forschung rasch an aktuelle west-europäische Standards heranzuführen. Mehrere Fakultäten stellten sich dieser Aufgabe bereits mit der Ausarbeitung von strukturellen Reformplänen, wie der Modernisierung der Lehrpläne, der Einführung neuer Lehrveranstaltungen, der Errichtung neuer Studiengänge und der Etablierung eines Qualitätsicherungssystems, doch mangelt es vielfach an den finanziellen Ressourcen zur Durchführung umfassender Reformen an den Fakultäten.
Das große Interesse an der Bewerbung für die Unterstützung individueller Fakultätsprojekte (“Universität 2000“) in der ersten Phase des vorliegenden Projektes (Projekt Nr. 7579/98), sowie der hohe Anteil an strukturellen Reformprojekten an den Bewerbungen ist ein weiteres Indiz für den gegebenen Bedarf an externer Unterstützung für nachhaltige Reformvorhaben. Die dabei verwendete Methodologie (offene Liste von Unterstützungsmaßnahmen nach Prioritäten der Fakultäten, welche in einem kompetitiven Verfahren auf der Grundlage detaillierter Bewerbungsformulare ausgewählt wurden) stellte sich dabei als flexibel und zielführend heraus und kann als insgesamt sehr erfolgreich eingestuft werden.
Das kompetitive Auswahlverfahren, das bekannte Bewerbungskonzept sowie der Name “Universität 2000“ sollen deshalb in etwas modifizierter Form beibehalten werden, wobei der Schwerpunkt der Auswahlkriterien diesmal auf dem Beitrag der individuellen Fakultätsprojekte zu den strukturellen Reformvorhaben der Universität liegt. Die leichte Abänderung des Namens auf “Universität 2000+” soll dabei auf die gewünschte Nachhaltigkeit der Reformprojekte weit über das Jahr 2000 hinaus hinweisen.
1.1. Strukturelle Reformprojekte ATS 700.000,-
1.2. Förderung von Kleinprojekten an den Fakultäten und Instituten
Neben den geplanten institutionellen und strukturellen Reformvorhaben an der Universität besteht natürlich auch weiterhin ein Bedarf an einer weitreichenden Aufwertung und Modernisierung der vorhandenen universitären Infrastruktur und der materiellen Grundlagen für die Lehre und Forschung. Wie auch im vorangegangenen Projektpunkt sollen auch die hierzu eingereichten Projektanträge eine offene Liste von Unterstützungsmaßnahmen ermöglichen, die auf der Grundlage von detaillierten Antragsformularen in einem kompetitiven Verfahren ausgewählt werden. Dementsprechend soll der Rahmen dieses Programmes von der Beschaffung internationaler Literatur, Ausstattungsbedürfnissen, Forschungsmaterialien bis zur Finanzierung von Gastprofessoren reichen, wenn diese von den Fakultäten bzw. Instituten in nachvollziehbarer Weise als ihre Prioritäten eingestuft werden.
1.2. Förderung von Kleinprojekten ATS 350.000,-
2. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Die schwere politische und wirtschaftliche Krise des letzten Jahrzehnts und das dadurch bedingte Abhandenkommen einer positiven Zukunftsperspektive vor allem für junge, motivierte Akademiker hat zu einer massiven Abwanderung qualifizierten wissenschaftlichen Personals ins Ausland geführt (“brain drain”). Die dadurch entstandene Ausdünnung einer ganzen Generation junger wissenschaftlicher Nachwuchskräfte hat bereits zu einer bedenklichen Verzerrung in der Altersstruktur des wissenschaftlichen Lehrpersonals in Montenegro geführt.
Verschärft wird die Lage noch zusätzlich durch die schlechten materiellen Arbeitsbedingungen mit denen sich der wissenschaftliche Nachwuchs in seiner Arbeit konfrontiert sieht und die die Qualität sowohl der Ausbildung als auch der Forschung der zukünftigen akademischen Elite beeinträchtigen. So fehlt es jungen Akademikern, die an der Universität bleiben und sich der Forschung widmen wollen, aufgrund ihrer eigenen prekären Einkommenssituation aber auch aufgrund des generellen Mangels an Forschungsgeldern, oft an so elementaren Dingen wie moderner Fachliteratur, Computern und Labormaterialien.
2.1. Unterstützung der Dissertanten- und Postgraduiertenausbildung
Die Universität Montenegro hat diese Problematik erkannt und sieht den Aufbau und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses als eine ihrer höchsten Prioritäten an. Zu diesem Zwecke wird die Universität noch im Laufe des ersten Halbjahres 1999 – trotz beschränkter Mittel – einen eigenen Fonds zur Unterstützung der Ausbildung von Dissertanten und Postgraduiertenstudenten einrichten. Dieser Fond wird zunächst von einem Kollegium der Universität verwaltet, während die Zuteilung der Gelder – auf Antrag – durch eine regelmäßig tagende Kommission erfolgt. Die Anträge müssen individuell begründet und von der Betreuerin/vom Betreuer des/der Doktorats- bzw. Postdiplomstudenten/in bestätigt werden. Nach Zuteilung der Forschungsstipendien werden die Gelder von der zuständigen Fakultät verwaltet und können bei Bedarf (z.B. zum Ankauf von Labormaterialien) – wieder nach Bestätigung des Betreuers/der Betreuerin – beansprucht werden.
Eine Aufstockung der bisher von der Universität aufgebrachten Mittel für dieses FörderungsProgramm mittels des vorliegenden Projektantrages hat erstens direkte positive Auswirkungen auf die Qualität der Ausbildung und Forschung von Jungakademikern und trägt zweitens zur Heranbildung einer neuen, jungen Generation von wissenschaftlichem Lehrpersonal bei.
Angesichts der knappen finanziellen Ressourcen zur Förderung dieses Programms trat das Rektorat der Universität Montenegro mit dem konkreten Vorschlag an WUS-Austria heran, sowohl an der Finanzierung als auch an der Zuteilung der Förderungsmittel in der Kommission als Partner mitzuwirken. Auf diese Weise kann sowohl auf die nötige Detailinformation der Universität zurückgegriffen und die administrative Umsetzung des Programmes erleichtert werden als auch die genaue Verwendung der Gelder überwacht werden.
2.1. Unterstützung der Dissertanten- und Postgraduiertenausbildung ATS 350.000,-
2.2. Unterstützung von Postdiplomiertenstudenten
Im Zusammenhang mit der eingeleiteten Reform der Lehre wurden in den letzten Jahren an einigen Fakultäten spezielle Postgraduiertenlehrgänge eingerichtet. Obwohl diese Erweiterung des Studienangebots - vor allem in den sozialwissenschaftlichen Fächern - von allen Seiten begrüßt wurde, war deren Finanzierung jedoch nur teilweise aus den knappen Budgets der Fakultäten zu bewältigen. Deshalb sind diese Studiengänge im allgemeinen als selbstfinanzierende Spezialisierungen konzipiert, d.h. die Studenten, die in diese Lehrgänge aufgenommen werden, müssen beträchtliche Studiengebühren für die Fortsetzung ihrer Studien bezahlen. Angesichts der tristen wirtschaftlichen Lage, vor allem für die Jugend in der Ausbildung, besteht diese Option allerdings nur für eine kleine Minderheit von Studenten, die Zugang zu finanziellen Ressourcen haben, da auch öffentliche Stipendien nur in unzureichendem Maße zur Verfügung stehen.
Das vorliegende Projekt sieht deshalb auch einen speziellen Stipendienfonds
für ausgewählte Studenten in Postgraduiertenlehrgängen vor.
2.2. Postdiplomiertenlehrgänge ATS 200.000,-
2.3. SUFYS – Support for Young Scientists
Die Entscheidung eine universitäre Laufbahn einzuschlagen wird unter den gegebenen schwierigen wirtschaftlichen Umständen in Montenegro von einer Vielzahl von Faktoren beeinflußt, die mit dem eigentlichen wissenschaftlichen Potential von Jungakademikern kaum in Berührung stehen. Einerseits mangelt es selbst hochtalentierten jungen Wissenschaftern oft an der materiellen Grundausstattung um ihre Forschungen zügig voranzutreiben (Literatur, Computer, Forschungsaufenthalte im Ausland,..), andererseits sehen sie sich oft gezwungen zum Bestreiten ihres Unterhalts einen oder mehrere Nebenjobs anzunehmen, was ihre wissenschaftliche Arbeit weiter verzögert. Oft sind es gerade die talentiertesten Wissenschafter, die sich gezwungen sehen ihre Laufbahn außerhalb der Universität fortzusetzen oder ihr Glück im Ausland zu versuchen.
Der vorliegende Projektantrag zielt deshalb auch auf die direkte Unterstützung besonders talentierter Wissenschafter bis 35 Jahren ab, deren bisherige akademische Laufbahn (als auch Zukunftspläne, Referenzen, Publikationen,..) auf großes Potential für eine weitergehende wissenschaftliche Karriere an der Universität Montenegro schließen läßt. Der dafür vorgesehene Projektfonds wird durch eine Expertenkommission an die 20 besten Bewerber (Postgraduiertenstudenten, Dissertanten, Post-Dissertanten, Lektoren und anderes wissenschaftliches Personal) nach Vorlage aller nötigen Unterlagen und Referenzschreiben vergeben. Finanziert werden sollen damit nötige Anschaffungen bzw. Ausgaben für die wissenschaftliche Arbeit (Literatur, Computer, Forschungsaufenthalte im Ausland,..) bis max. DEM 3.000,- (ATS 21.000,-) pro Antragsteller/in.
2.3 Stipendien für junge Wissenschafter ATS 350.000,-
3. Förderung der internationalen Zusammenarbeit und Öffnung der Universität
Übergeordnete Personalkosten:
Leiter (6 Monate á ATS 5.000,-) ATS 30.000,-
3 lokale Mitarbeiter (5 Monate á ATS 5.000,-) ATS 75.000,-
3.1. Informations- und Beratungszentrum mit Clearing-House Funktion
Die internationale Kooperation, der Zugang zu Informationen über internationale Austausch- und Mobilitätsprogramme u.a. sowie der Aufbau von Kontakten zu anderen europäischen Uni-versitäten wird durch den fortlaufenden Betrieb des WUS Informations- und Beratungszentrums geför-dert. Mit dieser Einrichtung besteht eine für alle Universitätsangehörigen offene Einrichtung, die die bestmögliche Nutzung der bestehenden internationalen Angebote fördert. Die Ausstattung des Zentrums wurde dabei bereits durch die erste Phase des Projektes (Projekt Nr. 7579/98) finanziert. Nach seiner Einrichtung hat es sich schnell als weithin bekannte und effiziente Institution zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit etabliert.
Das Informations- und Beratungszentrum entfaltet dabei auch Clearing-House Aktivitäten, d.h. es dient auch als Drehscheibe für zusätzliche materielle und immaterielle Unterstützung für die Universität von Montenegro, die die im vorliegendenden Projektantrag budgetierten Maßnahmen ergänzen. In Zukunft wird sich das Zentrum auch verstärkt solchen Aktivitäten widmen, die einen Verknüpfungspunkt zwischen der Universität und Gesellschaft bilden und einen Beitrag der Universität zur Lösung aktueller gesellschaftlicher Probleme darstellen.
Die Clearing-House Aktivitäten werden dabei aktiv von den Büros von WUS Austria in Graz, Sarajevo und Banja Luka unterstützt, wodurch auch regionale Kooperationen gefördert werden können. Entsprechende Semi-nare und die Veröffentlichung weiteren Informationsmaterials sind vorgesehen. Angehörige der Universität von Montenegro sollen an WUS-Trainingsaktivitäten und Seminaren teilnehmen kön-nen.
Miete u. Betriebskosten 5 Monate à ATS 10.000,- ATS
50.000,-
Clearing-House Aktivitäten – Zusatzaufwand in Graz und Podgorica*
ATS 100.000,-
3.2. Teilnahme an internationalen Tagungen
Zur Förderung und Intensivierung der internationalen Kooperation
und des direkten akademischen Austausches soll auch weiterhin die Teilnahme
an internationalen Konferenzen, Tagungen und Seminaren gefördert werden,
sowie die Möglichkeit für studentische Auslandsaktivitäten
eröffnet werden. Hier zeigte sich schon in der ersten Projektphase,
daß die äußerst knappen Mittel der Universität das
stark gestiegene Interesse an der Aufnahme bzw. Wiederbelebung direkter
internationaler Kontakte keineswegs befriedigen konnten, was zu einer regen
Nachfrage an finanzieller Unterstützung über WUS-Austria führte.
Zum weiteren Ausbau der begonnenen akademischen Kontakte und Kooperationen
scheint daher eine leichte Erhöhung der Mittel angebracht.
3.2. Zuschüsse für Reisekosten und Tagungsgebühren
ATS 200.000,-
3.3. Seminare, Konferenzen und universitätsnahe Veranstaltungen
Dieser Projektfond dient der Unterstützung der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen im universitären und universitätsnahen Bereich. In diese Kategorie fallen Veranstaltungen, die den internationalen akademischen Austausch i.e.S. fördern (internationale Konferenzen und Symposien), sowie Veranstaltungen, die den Reformprozeß im Bildungssektor unterstützen, aber auch Veranstaltungen, die an der Schnittstelle zwischen Universität und Gesellschaft angesiedelt sind und darauf abzielen die Entwicklung einer florierenden Zivilgesellschaft in Montenegro zu fördern.
Die Idee zur Einrichtung eines speziellen Programmes zur Förderung solcher Veranstaltungen kam durch die große Anzahl an Anfragen zustande, die an WUS Podgorica in der kurzen Zeit seines Bestehens in Montenegro diesbezüglich herangetragen wurden. Dabei wurde offensichtlich, daß der Beitrag der Universität zum laufenden gesellschaftlichen Reformprozeß in Montenegro bis dato enttäuschend gering ausfällt, und das obwohl vor allem auf universitärer Ebene eine Vielfalt von Ideen und ernsthaften Bestrebungen bestehen zur Verbesserung der bestehenden gesellschaftlichen Strukuturen beizutragen.
Beispiele von geplanten Konferenzen und Veranstaltungen, die zur Vorbereitung und Durchführung auf externe Förderungen angewiesen wären und die WUS Podgorica bis dato als Projektvorschläge vorliegen, sind: eine Konferenz über die Rolle der Universität in der Gesellschaft (“University between Autonomy and System”); eine geplante internationale Konferenz über Erdbebenforschung; eine Konferenz über die Philosophie und Realität der Zivilgesellschaft (“The Concept of Civil Society in Montenegro”); ein internationaler Kongreß der rechtswissenschaftlichen Studenten veranstaltet von ELSA Montenegro; eine Gründungskonferenz für einen Verein jugoslawischer Fremdsprachenlehrer zur Durchführung einer gesamtjugoslawischen Konferenz über die Rolle des Fremdsprachenunterrichts in der Vermittlung von Toleranz (“The Teaching of Toleranz through Foreign Language Teaching”, ein Trainingsseminar über Menschenrechte für Polizeirekruten veranstaltet von der rechtswissenschaftlichen Fakultät, etc.). Des weiteren können durch diesen Projektfond Veranstaltungen zur Unterstützung des von der Regierung eingeleitenden Projekts zur Reform der öffentlichen Verwaltung finanziert werden.
3.3. Konferenzen und universitätsnahe Veranstaltungen ATS 200.000,-
4. Förderung der internationalen Kommunikation und studentischer Aktivitäten
4.1. Multi-funktionales Informations- und Internetzentrum
Trotz der bestehenden Ausstattung einiger technischen Fakultäten mit - weitgehend überalteten - ComputerRessourcen bleibt der Zugang zum Internet und anderem digitalem Datenmaterial (z.B. Lern-, Daten- und Informationsmaterial auf CDROM) noch sehr beschränkt. Gleichzeitig zeigt gerade der stürmische Andrang auf das neu etablierte Walk-In Internet Zentrum (BKA Projekt Nr. 7579/98) das florierende Interesse von Studenten aller Studienrichtungen an Informationsvielfalt und internationalem Austausch. Auch eine andere Quelle aktueller internationaler Informationen steht den Studenten nur in unzureichendem Maße zur Verfügung: Ausländische Zeitschriften und Journale sind in den Bibliotheken kaum vorhanden und der einzige größere Lesesaal aller Fakultäten (in der rechtswissenschaftlichen Fakultät) enthält keinerlei eigene Literatur und ist zudem in baufälligem Zustand.
Um Studenten aller Fakultäten einen besseren Zugang zu aktuellen Informationsmaterialien und Datenquellen zu ermöglichen erscheint die Einrichtung eines weiteren “Walk-In Centres“ mit ausgedehnten Öffnungszeiten notwendig. Dieses Zentrum könnte idealerweise in den Gebäuden der Juridischen und Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät (etwa 2 km vom Universitätscampus entfernt) etabliert werden und würde so einen zentralen Kommunikationspunkt für Studenten der sozialwissenschaftlichen Studienrichtungen darstellen. In Informationsgesprächen mit den – durchwegs progressiven – Leitern der juridischen Fakultät wurde bereits ein geeignetes Objekt identifiziert und ein Modell der Ko-finanzierung anvisiert.
Demnach sollte gemeinsam ein multi-funktionaler Raum mit mehreren Computerterminals (für Internetanschluß und Informationsabfragen auf CDROM) als auch einer Zeitschriftenabteilung eingerichtet werden. Um bereits vorhandene Informationsresouren möglichst effizient zu nutzen wurden auch bereits Kooperationsmöglichkeiten mit SOROS, dem British Council, dem Französischen Kulturzentrum und dem United States Informationszentrum (alle mit Büros in Montenegro) erkundigt.
Die vergrößerte Anzahl an Computerarbeitsplätzen mit
Internetanschluß und die leichtere Verfügbarkeit an internationaler
Literatur würde auch eine Ausdehnung des Angebots an (bisher stets
überbelegten) Computer- und Internetkursen ermöglichen, sowie
die Abhaltung von Englisch- und Deutschkursen erleichtern.
Ausstattung des multi-funktionalen Zentrums (10 PCs, Drucker, Scanner,
Telefon, Einrichtung und Raumadaptierung (Ko-finanzierung) ATS 200.000,-
Abonnements Zeitschriften und Journale, CDROMs, etc. ATS 80.000,-
Computer- und Fremdsprachenkurse ATS 70.000,-
4.2. Förderung akademischer Medien-, Kommunikations- und Informationsarbeit
Um den freien akademischen Diskurs und die Kommunikation zwischen Universität und Gesellschaft zu fördern sollte dieses Programm die Erweiterung des Angebots an universitären Medien und Informationsmitteln fördern. Dabei sollten sowohl bereits bestehende Medien und periodische Publikationen der Universität unterstützt werden, als auch neue innovative Ideen für Veröffentlichungen realisiert werden. Beispiele für solche Ideen, die zu ihrer Realisierung auf externe Unterstützung angewiesen wären, sind: ein periodischer Veranstaltungskalender in dem öffentliche Vorträge, Diskussionen, Konzerte, Theateraufführungen, etc. aufgelistet werden (dieser wäre der erste dieser Art in Montenegro); ein Lehrveranstaltungsindex, in dem der Inhalt kommender Lehrveranstaltungen vorgestellt werden kann; ein vierteljährliches akademisches Journal in dem aktuelle Fragestellungen diskutiert werden können; verschiedene Internet-homepages mit Informationen über die Universität, Lehrangebote, etc.
4.2. Förderung akademischer Kommunikation ATS 150.000,-
4.3. Ideenwettbewerb für Studenten
Bedingt durch die schwere Krise des letzten Jahrzehnts sah sich gerade die junge Generation mit wachsenden Zukunftsängsten und ungewissen persönlichen Perspektiven konfrontiert. Um die Kreativität der angehenden Akademiker zu fördern und um das innovative Potential innerhalb der Studentenschaft für positive Veränderungen zu nützen sollte durch dieses Projekt ein offener Ideenwettbewerb für alle Studenten durchgeführt werden. Die Aufgabenstellung sollte dabei lauten "kreative Projekte für die Verbesserung der Studienbedingungen an der Universität von Montenegro" einzureichen. Die besten Ideen sollte daraufhin prämiert werden und, nach Absprache mit den Fakultäten, Gelder zur Umsetzung der Projekte in die Tat bereitgestellt werden (bis zu ATS 21.000,- oder DEM 3.000,- pro Projekt).
4.3. Kreative Studentenprojekte ATS 85.000,-
Gesamtkosten ATS 3,240.000,-
Verwaltungskostenpauschale 7,5 % ATS 243.000
Gesamtprojektkosten ATS 3,483.000,-