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Erinnern heißt versöhnen – versöhnen
heißt erinnern.
Grußadresse von Bürgermeister Helmut Manzenreiter anlässlich
der Denkmalenthüllung des „mobilen Denkmals der Namen“ am
Hauptplatz im Mai 1995.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Schülerinnen und Schüler!
Kein Erinnern, kein Gedenken, keine Vergangenheitsbewältigung – in
welcher Form auch immer – ist in der Lage den großen
Schmerz, das unsagbare Leid und die menschenverachtende Grausamkeit,
die Menschen durch das NS-Regime erleiden mußten, zu lindern.
Aber nur durch Erinnern, durch Gedenken und durch die Bewußtmachung
unserer Vergangenheit kann der Grundstein gelegt werden für
unser gemeinsames Ziel „Nie wieder Unmenschlichkeit und menschenverachtende
Intoleranz“.
In meiner Funktion als Bürgermeister der Stadt Villach danke
ich stellvertretend für das Personenkomitee „Widerstandsgedenken“ Herrn
GR Mag. Hans Haider und allen Schülerinnen und Schülern
des Bundesgymnasiums Perau für ihr öffentliches Engagement.
Jedes Namensdenkmal steht für einen persönlichen Lebens-,
aber insbesondere Leidensweg. Diese nicht fassbare Fülle von
Schmerz und Trauer können wir nur erahnen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir aus dieser furchtbaren
Vergangenheit heraus, eine Verantwortung übernehmen müssen,
die darauf abzielt, mit der entsprechenden Zivilcourage, Standfestigkeit
und Nachdrücklichkeit im Privatbereich, im öffentlichen
Leben, in unserem gesamten Miteinander, gegen Intoleranz, falsch
verstandenen Nationalismus, Antisemitismus und Unmenschlichkeit
einzutreten.
Helmut Manzenreiter, Mai 1995
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