Erinnern an die Opfer der Nationalsozialistischen Gewalt, Villach / Kärnten


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ZEITDOKUMENTE

Zeitungsartikel zur Anzeige gegen Karl Malle

Karl Malle war verantwortlich für die Deportation der Kärnter Roma und Sinti. Am 22. September 1947 wurde von der KPÖ-Kärnten eine Anzeige gegen ihn bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt eingebracht.

Abschrift eines Zeitungsartikels aus dem Bestand der Alfred Klahr Gesellschaft

Der folgende Artikel erschien am 31. Oktober 1947 in der Volksstimme / Abschrift gemacht von Hans Haider

SS-Führer in den Kärntner Sicherheitsorganen

Brief aus Klagenfurt

Im Zusammenhang mit dem Prozess Maier-Kaibitsch wurden auch die zum Himmel schreienden Zustände bei den verschiedenen Kärntner Behörden wieder etwas mehr in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses gerückt. Ein besonderes Augenmerk beginnt die Öffentlichkeit auf Grund einiger Enthüllungen durch die Kärntner Tageszeitung "Volkswille" der Klagenfurter Polizei zuzuwenden.
Obwohl es amtsbekannt ist, daß der Leiter der Klagenfurter Kriminalpolizei Inspektor Malle, Mitglied der NSDAP war, eng mit der Gestapo zusammenarbeitete, Sachbearbeiter aller Kriegswirtschaftsverordnungen war und rund 330 Personen durch ihn als sogenannte "Asoziale" ins KZ eingewiesen wurden, wovon die Mehrzahl nicht mehr zurückkam, wurde nichts unternommen, um diesen Mann von seinen Posten zu entfernen. Unter seiner Führung wurde auch die sogenannte "Zigeuneraktion" durchgeführt, der fast alle Zigeuner, die in Kärnten ansässig waren, zum Opfer fielen.
Weiter befinden sich dort noch der SS-Sturmscharführer beim SD Hubert Flath, der schon früher zu den engsten Mitarbeitern Malles gehörte. Er war auch längere Zeit in Oberkrain tätig, wo er als Schrecken der antifaschistischen Bevölkerung galt.
Der Kriminalbeamte, SS-Sturmscharführer beim SD Otto Brem war ebenfalls Träger des Kriegsverdienstkreuzes und es ist bekannt, daß er bereits vor 1938 Mitglied der SS gewesen ist. Nach dem Zusammenbruch Hitlerdeutschlands verschwand er für kurze Zeit, kam jedoch über die FSS 428, wo er als Konfident tätig war, wieder in den Dienst der Kriminalpolizei in Klagenfurt zurück.
Der Kriminalbeamte, Parteimitglied und SS-Sturmscharführer beim SD Wilhelm Wimmer gehörte zu den brutalsten Beamten im Erkennungsdienst der Kriminalpolizei in Klagenfurt.
Matthias Finster war Parteigenosse und SS-Hauptscharführer beim SD sowie Besitzer des Kriegsverdienstkreuzes und hat längere Zeit bei der Gestapo im Referat "Kommunisten" mitgearbeitet. SS-Führer waren weiter die noch im Dienste der Polizei stehenden Felix Puckl und Tögl, Stephan Martin, der ehemalige Kriminalsekretär Oswald Fritz, Heinrich Schüttelkopf, Albin Linortner und Max Klugsberger.
Zur Reinwaschung dieser SS-Führerschar sollte auch noch eine aus allen drei Parteien zusammengesetzte Kommission herhalten. Die Landesorganisation der KPÖ hat diesem Beginnen ein Ende gesetzt, indem sie ihren Vertreter aus der Kommission zurückzog.
Ende September wurde, wie mitgeteilt wurde, von der Landesleitung der KPÖ an die Staatsanwaltschaft in Klagenfurt eine Anzeige gegen Malle und seinen Klüngel nach Paragraphen 3 und 5 des KGV und nach Paragraphen 8 und 10 des Verbotsgesetzes eingebracht und dafür auch Zeugen namhaft gemacht. J. N.

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