ALOIS
SEGER
geboren am 13. Juli 1878 in Stillfeld bei Brixen
zuletzt wohnhaft
in Seebach 8b bei Villach
Alois Seger wurde als Angehöriger der Volksgruppe der Sinti
im April 1941 von der Kriminalpolizei in Kärnten verhaftet,
der Kriminalpolizei Linz übergeben und von letzterer in das
Zigeuneranhaltelager Weyer / Gemeinde St. Pantaleon in Oberösterreich
eingeliefert. Nach Auflösung des St. Pantaleoner Lagers im
November 1941 deportierte man alle 301 Häftlinge in das burgenländische
Lager Lackenbach. Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in Lackenbach
wurden alle Gefangene aus „Weyer“ weiter nach Polen
in das Zigeunerghetto von Lodz / Litzmannstadt transportiert. Im
Jahre 1942 überstellte man diejenigen, die dieses Ghetto überlebt
hatten, in das Vernichtungslager Chelmo / Kulmhof und erstickte
sie dort mit Dieselabgasen in einem eigens dafür hergestellten
Kastenwagen. Der Todestag Alois Segers ist nicht bekannt.
Quelle: Namensverzeichnis der Kriminalpolizei Linz. Meldezettel
des Einwohneramtes der Bundespolizei Villach. Tagebuch des Zigeunerlagers
Lackenbach, DÖW Nr.11340. Nationalsozialismus und die Zigeuner
in Österreich, Erika Thurner, Bibliothek für Zeitgeschichte
Wien, D-2175. Ludwig Laher, Herzfleischentartung, Haymon-Verlag
2001. |