JOHANN
STICHAUNER
geboren am 1. September 1901 in Deutschberg/Ossiachersee
gestorben am 3. April 1945 im KZ-Dachau
zuletzt wohnhaft in Unterwollanig 5 bei Villach
Nach einer schwierigen, vom Krieg und seinen Nachwirkungen gezeichneten
Kindheit und Jugend, kaufte seine Mutter mit Hilfe eines Wüstenrotkredites
im Jahre 1931 den "Jirglbauer"-Hof in Unterwollanig 5.
Johann Stichauner übernahm die Leitung des Anwesens. Er, der
bei keiner politischen Partei war, hat sich vor allem in das Bibellesen
vertieft. Gewöhnlich nahm er sonntags eine Decke und las unter
den Bäumen die Bibel. Zweifellos wurde sein Weltbild davon
sehr geprägt. So bezeichneten ihn die Leute aus der Umgebung
als Bibelforscher (Zeuge Jehova). Am 12. 01. 1942 wurde er zur Wehrmacht
eingezogen und nach Cuxhafen an die Nordseeküste geschickt,
jedoch nach einigen Monaten als kriegsuntauglich wieder heimgeschickt.
Gegen Ende des Krieges erhielt er die Einberufung zum Volkssturm.
Diesmal weigerte er sich, ein Gewehr anzugreifen. Er wurde am 23.
Dezember 1944 verhaftet und in das Gefangenenhaus nach Klagenfurt
eingeliefert. Am 26. Jänner 1945 überstellte man ihn in
das KZ-Dachau und teilte ihm die Häftlingsnummer 128641 zu.
Quelle: Albert Knoll , Archiv der KZ-Gedenkstätte
Dachau. Gespräche, geführt von P. Stocker, mit Johann
Stichauner (Neffe) Farbmühlenweg 21 Villach und Hilde Drabusenigg
(Nichte) Unterwollanigerstraße5 Villach. Peter Stocker, Geschichtsarchiv
der Zeugen Jehovas, Wien Gallgasse 42-44. |