FRANZ
WOHLFAHRT
geboren am 26. März 1890 in Köstenberg bei Velden
gestorben am 26. Februar 1944 im KZ-Auschwitz-Birkenau
zuletzt wohnhaft in Köstenberg bei Velden
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges mußte Franz Wohlfahrt als
Soldat an die russische Front, wo er verwundet wurde (er verlor
ein Auge) und in russische Kriegsgefangenschaft geriet. Im Jahre
1920 kam er wieder heim nach Köstenberg, wo er Anfang der Zwanziger-Jahre
heiratete. Mit seiner Frau Anna hatte er vier Kinder: Anton, Franz
jun., Maria und Emil. Im Jahre 1929 ist das junge Ehepaar zu den
Zeugen Jehovas gegangen. Im Jahre 1940 wurden die beiden minderjährigen
Söhne Anton und Franz (Anton war 15 Jahre alt) in das Konzentrationslager
Flossenbürg gebracht, weil sie den Arbeitsdienst verweigerten.
Anton mußte dort im Krematorium die Leichen von Hingerichteten
und von Opfern medizinischer Versuche verbrennen. Außerdem
hatte er die Hinrichtungsstätte zu reinigen. Anton und Franz
jun. überlebten das KZ-Flossenbürg. Die beiden jüngeren
Kinder, Maria und Emil wurden gleich nach Kriegsanfang in ein Lager
gesperrt und blieben dort bis Kriegsende. Kurz danach starb Emil
an Typhus. Im Jahre 1944 wurde Franz Wohlfahrt sen. von den Nazis
in das KZ-Flossenbürg gebracht, wo er seine beiden Söhne
umstimmen sollte, für Hitler zu kämpfen. Er weigerte sich,
das zu tun. Gleich darauf wurde er verhaftet und in das KZ-Auschwitz-Birkenau
überstellt, wo er am 26. 02. 1944 verstarb.
Quelle: Erinnerungen von Maria und Franz Wohlfahrt
Sekull 106 und Luckinger Ida. Erinnerungen von Gamnig Frauenhoferstr.14
9020 Klagenfurt. Peter Stocker, Geschichtsarchiv der Zeugen Jehovas,
Wien Gallgasse 42-44. Fragebogen für politische Häftlinge
(PA). |