LEW
DEMIANCZUK
geboren in Polen
hingerichtet am 25.8.1941 in St.Ruprecht bei Villach
Über 60.000 Menschen wurden während des NS-Terrors in
Kärnten zur Zwangsarbeit herangezogen. Davon wurden 26.000
Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt und 36.000
in der Industrie, im Handel, im Gewerbe, bei den Behörden und
Parteidienststellen. Praktisch alle großen Industrie- und
Bergbaubetriebe beschäftigten Zwangsarbeiter. Außerdem
gab es kaum einen Bauern, der nicht einen Zwangsarbeiter auf seinen
Hof hatte.
Lew Demianczuk war einer dieser Zwangsarbeiter. Er wurde auf dem
Gutshof von W.K in Urlaken/St. Ruprecht eingesetzt. Weil er an einem
Samstag den Misthaufen seines Dienstgebers nicht in Ordnung gebracht
und sich mit diesem in einen Streit eingelassen hatte, wurde er
über Urteil des Gaurichters Georg Häusler öffentlich
durch Erhängen hingerichtet. Bei dieser Schauhinrichtung mußten
alle Zwangsarbeiter aus der Umgebung zusehen, man wollte wohl ein
abschreckendes Exempel statuieren. Auch der Bruder von Lew Demianczuk
- er war in der "Geschirrbude" (Seebacher Emailwerk) beschäftigt
- befand sich unter den Zuschauern.
Siehe
Interview mit Frau R., Zeitzeugin, die bei der Hinrichtung Lew Demianszuks
anwesend war
Quelle: Alpe adria 5/94 A.Lauritsch. August Walzl
in der Kleinen Zeitung 19. 02. 1999. Gespräch mit H. Raimund
im Mai 1995 geführt von Hans Haider. Interview eines Zuschauers
geführt W. Koroschitz, Archiv W. Koroschitz Engelhofstraße
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